Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 15. November 2010

It's not a question but a lesson learned in time

An einem Strand in Mexico wird nun endlich gesprochen. Nach meditativem Schweigen werden nun schwerwiegende Probleme diskutiert.

Da wir drei Frauen sind , geht es natürlich um Männer. Und Beziehungen. Und Beziehungen mit Männern.

Und vor allem geht es um Liebe. Scheinbar eine Sache, die unter der mexikanischen Sonne genauso viel Bedeutung hat wie am Frankfurter Tor oder irgendwo in Skandinavien.

Oder eben keine. Ich bin mir da nie so sicher.

„Ich liebe dich“ – Aufdrucke kann man an jedem mittelmäßig guten Souvenir-Stand in allen Ländern der Welt in allen möglichen Sprachen auf allen möglichen Arten von T-Shirts finden.

Alle scheinen es ständig zu sagen, zu singen, zu tragen. Ich sage es nie.

Einmal sagte ich es in der U-Bahn. Daraufhin starrte mich ein verdutztes Gesicht an und wenige Wochen später wurde ich verlassen.

Einige Zeit später wurde es einmal zu mir gesagt. Daraufhin saß ich mitten in der Nacht verwirrt am Küchentisch und wusste nicht was zu tun war.

So lange ich nicht ganz genau weiß, was es für mich bedeuted, bin ich sparsam mit Versprechen hinsichtlich der Liebe.

Was nützen Worte, wenn sich dahinter nicht mehr verbirgt als eine momentaniger emotionale Laune und ein Hang zur Romantik?

Wird ein besonderer Moment im Leben zweier Menschen noch besonderer weil sie sich gegenseitig ins Gesicht strahlen, wie sehr sie sich lieben? Vielleicht. Bestimmt. Ich weiß es nicht, weil ich es mich nicht traue.

Mein Gesicht strahlt, wenn ich nach Hause komme und sehe, dass jemand meinen Fahrradkorb wieder angebaut hat.
Ist das Liebe?

Die Worte jedenfalls machen mir Angst. Ersten gucke ich ungläubig, zweitens bekomme ich einen trockenen Hals und drittens versagt meine Stimme.

Ich kann lustige Postkarten schreiben, mir Spiele ausdenken, schöne Geschenke machen, Überraschungen planen, Brote schmieren, Leben organisieren und sexy an der Bar stehen.
Aber sagen kann ich es nicht.
Oder will es nicht- oder nur ganz selten.

Meine Reisebegleitung versteh mich nicht und findet mich seltsam. Sie sagen es beide. Die ganze Zeit. Und wollen es hören. Das überrascht mich nicht. Ich bin hier eh das schwarze Schaf.

Ich bleibe hart. Und schweige. Dieses eine Mal und auch nur zu diesem Thema.

„Ich liebe dich“ bleibt für ganz besondere Momente: an Flughäfen, auf Hochzeiten oder bei der Geburt von gemeinsam Kindern. Irgendwann.

Wenn ich irgendwann eine SMS mit "Kaufe bitte Brot und gehe noch Geld holen- Ich liebe dich-Gerit"

Schreibe, verliere ich den Glauben an die Liebe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen