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Mittwoch, 27. Oktober 2010

Home is where the heart is


Ich liege eingewickelt in Motto-Parties und weich gebettet auf Monopoly-Abenden in meinem Zimmer und starre an die Decke. Ganz plötzlich scheine ich meinen Sinn für Heimweh verloren zu haben. Ich fühle mich hier zu Hause- wenigstens ein bisschen.
Der morgendliche Nebel kommt mir bekannt vor und unterstützt meine morgendliche Melancholie. Ich begrüße den Geruch i im Treppenhaus und wenn ich nach Hause komme und meinen kleinen, sterilen Flur mit grünem Fußbodenbelag betrachte überkommt mich ein Gefühl von Heimat. 

Ich glaube, ich habe einen Knall.

In meiner, objektiv betrachtet, ziemlich ranzigen, Stundentenwohnheimwohnung haben vor mir an die 30 Leute gewohnt. Von Individualität kann keine Rede sein. Auch nicht von Gemütlichkeit-dennoch fühle ich mich wohl.
Denke ich zurück an meinen Traum von kuschliger Einzimmer-Wohnung im Herzen von Berlin wird mir ganz schwindelig. Hier lebe ich neben einem Fußball-Feld und nachts um 6 reißt einen der Feueralarm aus dem Schlaf. Na und?
The canadian way of life wird nie meiner werden, aber ich habe gelernt, mich mit ihm zu arrangieren. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn mag. Aber ich ertrage ihn gerne.
Der Kaffee hier verursacht Magengeschwüre, dafür sind die Kekse gut. Wenn man Alkohol kauft, fühlt man sich wie ein Krimineller, allerdings sind auf den Straßen alle Hunde angeleint.
Wer das eine will, muss das andere nehmen.
Ich dippe also meinen Keks in den Kaffee, schleiche mich aus dem Spirituosen-Geschäft und habe seit 2 Monaten keine Angst mehr vor Hunden.
Allerdings vermisse ich Tatort, DM, das sonntagliche Frühstück mit Brötchen und einem Kochei, Milchreis, die U5, die Arte-Mediathek, den betrunkenen Heimweg nachts aus der Bänschstraße, Kaffee Freitag um 16:30, die leckeren weichen Brownie-Kekse aus dem Goodies, meinen Bademantel, Maccaroni-Nester, Spätverkäufe und meine Kaffeemaschine Rowenta -die vor allem!

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