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Sonntag, 17. Oktober 2010

Des Kaisers neue Kleider

Langsam fangen die Tage an zu rasen. Sie reihen sich hübsch widerstandslos aneinander wie Perlen aus Zucker an einer Gummikette. Sie sind süß und ich habe Angst, Karries zu bekommen.
Sie fügen sich zusammen zu einem bunten Puzzle bestehend aus Abenden, Mittagessen und Spaziergängen am Nachmittag. Gelächter auf einer Bank, während hier immer noch die Sonne scheint.
Zählte ich noch am Anfang jede Stunde, vergesse ich jetzt das Datum.
Verrückt, wie schnell aus anfänglichem Unmut und Unsicherheit Gewohnheit und  Sorglosikeit werden kann.
Es ist nicht so, dass speziell spannende Dinge passieren, der Zauber ist, dass sie passieren, ohne dass ich es merke oder auf sie warte.
Ich wache am Morgen auf, denke an den letzen Tag zurück und bin froh, hergekommen zu sein.
Das ist neu für mich.
Es ist ein Gefühl, dass mir gefällt. Normalerweise lebe ich entweder gestern oder morgen. Zuhause in der Gegenwart fühle mich eher selten.
Ich habe schon lange keine Listen mehr gemacht.
Alte Gewohnheiten werden hier ausradiert wie Notizen aus einem alten Bibliotheksbuch.
Achja, ich benutze die Bibliothek.
Gucke ich morgens in den Spiegel, wundere ich mich ein bisschen, wer das Mädchen ist, was nachts Nachos im Bett isst, und auch nachdem Gäste ihr Handtuch benutzt haben, es nicht gleich in den Wäschekorb wandert.
Verrückte Welt.
What‘s wrong with me?

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