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Dienstag, 8. März 2011

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Ich brauche einen neuen Computer, denn Schneewittchen (mein Alter) liegt kalt und blass unter der Erde. Ein tragischer Unfall raubte ihm das Leben und nach 3 Monaten der Trauer ist es an der Zeit nach vorm zu schauen.  Einen ebenbürtiger Nachfolger muss her. 

Also lese ich mehrere einschlägige Internetblogs in denen Klugscheißer damit prahlen, welche Zahlen sie im Zusammenhang mit bestimmten Computern kennen. Ich verstehe kein Wort, weiß nicht, was die Zahlen bedeuten und bin ehrlich gesagt auch nicht sonderlich daran interessiert.
Eigentlich will ich wieder einen Mac. Aber ich habe auch Prinzipien. Denke ich.
Ich bin so sehr genervt von allen Mac-Affen dieser Welt- und ich habe das Gefühle sie wohnen alle, ausnahmslos ALLE in Calgary.  Sie besetzten die Universität, die Biblitothek,  sie sprechen schlechtes English und installieren Microsoft auf ihren Mac. Will man in einen Apple Store, darf man in der Schlange warten. Ist man endlich drinnen, wird man wie ein Idiot behandelt,  da man sich anstelle für das neue Ipad nur für ein Ladegerät interessiert und außerdem einen Ipod aus dem Jahr 2007 hat.
Ich hasse sie alle. Aus tiefstem Herzen. Die Verkäufer. Die Iphone- Prahler, die immer noch ein Zweithandy zum Telefonieren besitzten, da sonst der Vertrag so teuer ist. Die tussigen Mac- Mädchen, die bei Starbucks sitzen und ihre dämliche Hausarbeit über kanadische Geschichte in Word mit dem 2-Finger-Schreibsystem tippen. DIe MacBookPro-Armee, uniform und blind, trifft sich an der University of Calgary um sich ohne Sinn und Verstand täglich gegenseitig zu High-Fiven.
Ich habe die Schnauze voll. Denke ich.
Ich breche aus. Und kaufe ich einen Microsoft Laptop. Er ist schlicht und silber und liegt angenehm in der Hand. Ich bin zufrieden. Halbwegs. Ein bisschen wehmütig bin ich allerdings trotzdem und daher bekommt er schließlich einen Apfel-Name. Es war ja nun auch nicht alles schlecht damals. Wir hatten eine gute Zeit und dann kamen die Massen. Aber für die Tussen und den Hype konnte ja nun auch Schneewitchen nichts. Granny Smith soll der Neue heißen. Das ist mein Lieblingsapfel. 
Gute Idee. Denke ich.
Leider wird sein Spitzname Granny, und wie es sein Name vermuten lässt bekommt der Gute nach knapp zwei Woche Arthritis und Demenz. Was mit Großeltern in der Regel nicht funktioniert, klappt mit Granny ausgezeichnet und auch ohne ethische Komplikationen. Ich tausche ihn um. Gegen einen gesunden, neuen Granny. Denke ich.
Dennoch bin ich genervt. Zwei Wochen, unendliche Stunden des Datentransfers und eine externe Festplatte später stehe ich wieder vor einem lehren Laptop der hungrig auf Erinnerungen wartet. Ich starte erneut. Kann ja mal passieren. Man will ja Microsoft eine Chance geben denke ich. Die haben bestimmt was gelernt in den letzten 10 Jahren, denke ich. Jetzt wird alles gut, denke ich.

Zwei Tage später stehe ich allerdings mit halben Nervenzusammenbruch, dem neuen, dennoch wieder alten und krankem Granny in dem Computerladen und will mein Geld zurück. Die spinnen doch. Mit dem blöden Microsoft Ding hatte ich in 2 Wochen mehr Stress und Ärger als mit meinem geliebten Macbook in 4 Jahren. 

Also brauche ich wieder einen neuen Computer. Aber eins ist klar. Es wird ein Mac.

Augen zu und durch. Ich betrete den Apple Store und bekomme immer noch fast das Kotzen. Das künstliche Lächeln des Apple-Fanboys mit Bauchansatz und Glatze treibt mich in den Wahnsinn. Er benimmt sich als wäre er aufgeregte 18 während er mir das Macbook erklärt, dabei geht er auf die 40 zu. Ich will es doch einfach nur kaufen. Nein, ihr braucht ihn mir nicht einrichten. Nein, ich möchte kein Office Paket. Und nein ich möchte auch keine Foto von mir, wie ich den Karton entgegennehme, ihr Spinnner.
Zwar stehe ich evolutionstechnisch wieder auf der gleichen Stufe wie die Starbucks-Tussen und marschiere gemeinsam mit ihnen fröhlich grinsend in der Armee der Mac User mit. 
Allerdings benutzte ich Pages und habe einen Laptop der funktioniert.
Er heisst Golden Delicious.

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